Weine aus feurigem Land Sizilianische Weine begleiteten die Jahreshauptversammlung der Weingilde (September 2019)
Am 2. September hatte die Weinheimer Weingilde ihre Jahreshauptversammlung 2018. Die Tagesordnung wurde gewissenhaft abgearbeitet, wobei es selten größeren Diskussionsbedarf gab. Die einzig notwendige Neuwahl, die der Kassenprüfer, hatte als Resultat das Ehepaar Mühlthaler, und auch die Entlastungen von Vorstand und Kassenwart erfolgten problemlos. Ausdrücklich danken wollte Hermann Moll dem Mitglied Elisabeth Weber für die Pflege der Homepage und das Verfassen der Berichte, die auf der Homepage erscheinen und an regionale Zeitungen zur Veröffentlichung gehen.
Um das Vereinsziel nicht aus den Augen zu verlieren, gab es natürlich auch bei diesem Treffen Weine zu verkosten. Gildemeister Jens Zepp hatte eine Probe mit sizilianischen Weinen zusammengestellt. Schwerpunkt der Probe waren Weine vom Ätna. Hier liegen die Weinberge zwischen 600 und 1300 Meter Höhe, und angebaut werden überwiegend einheimische Sorten.
Sizilien und speziell die Ätnaregion haben in den letzten Jahren großes Interesse in der Weinwelt gefunden. Zur Überraschung aller erzählte Jens Zepp, dass in Sizilien vorwiegend Weißweine erzeugt werden, und so waren auch vier der verkosteten sieben Weine weiß.
Der erste Wein kam nicht vom Ätna und stammte von einem der großen Weingüter auf Sizilien (mit gut 500 Hektar) – Cusumano –, das inzwischen auch Weinberge am Ätna besitzt. Die Rebsorte Grillo ist eine in Sizilien weitverbreitete Sorte, die fruchtige, überraschend frische Weine liefert. Der zweite Wein stammte bereits vom Ätna: ein Cattarato des Weinguts Cottanera, der schon deutlich mineralischer war. Die Rebsorte war früher die häufigste Weißweinsorte in Sizilien und erlebt zur Zeit am Ätna ein Renaissance als Qualitätsweinrebe.
Die beiden anderen Weißweine vom Ätna bestanden zum Teil bzw. vollständig aus der Sorte Caricante, und ihre Erzeuger belegen das neue Interesse anderer Weinregionen an dieser Gegend, denn sie stammen aus der Toskana bzw. aus dem Piemont und haben die Weingüter erst vor wenigen Jahren übernommen.
Mit den ersten beiden Rotweinen, einem Alta Mora von 2016 und einem Tascantee von 2014, stellte Jens Zepp zwei Ätnaweine vor, die vom Weinführer Gambero Rosso hoch bewertet wurden. Beide Weine werden aus der nur am Ätna heimischen Sorte Nerello gemacht. Diese ist optimal an die Bedingungen des Ätna angepasst.
Abgeschlossen wurde der Abend mit der Rebsorte Nero d’Avola. Diese ist der neue Star am Rotweinhimmel von Sizilien. Neben einfachen Supermarktweinen werden daraus auch sehr hochwertige Weine hergestellt. Man findet sie in allen sizilianischen Anbaugebieten, außer am Ätna. Der verkostete Wein kam vom Weingut Occhipinti. Hier stellt die Winzerin Arianna Occhipinti seit 2004 hochwertige Weine her. Sie produziert mit viel Aufwand Bioweine, was nicht nur einen anderen Charakter, sondern auch einen höheren Preis zur Folge hat.
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