Die Weinheimer Weingilde blickte auf 2011 zurück Sizilianische Weine als Begleiter der Hauptversammlung
Im letzten Jahr hatte die Weinheimer Weingilde den Beschluss gefasst, die Hauptversammlung künftig im Herbst abzuhalten, da es zu dieser Jahreszeit schwieriger ist, Winzer als Referenten zu gewinnen, als im Frühjahr. Darum stand im Oktober nun das Vereinsjahr 2011 im Fokus. Doch auch dieser Abend sollte nicht ohne den Genuss interessanter Tropfen verstreichen, und deshalb hatte Gildemeister Jens Zepp ein Sortiment sizilianischer Weine eingekauft, die zwischen den Tagesordnungspunkten ausgeschenkt wurden.
Obergildemeister Dr. Siegfried Weber rief im seinem Jahresrückblick die Themen der 11 Weinproben und den Ausflug ins Hohenlohesche nochmal in Erinnerung und gab bekannt, dass es 2011 mehr Ein- als Austritte gegeben hatte, und Praxedis Wagener informierte über den Weinbestand im Gildekeller, der auf ein überschaubares Maß gesunken ist. Der Kassenbericht von Jens Zepp war erfreulich, denn es wurde ein kleiner Überschuss erwirtschaftet, der mit zur Finanzierung des 2013 anstehenden 40-jährigen Jubiläums genutzt werden kann.
Allerdings wies Jens Zepp auch darauf hin, dass die Zahl der pro Abend im Schnitt anwesenden Mitglieder etwas zurückgegangen sei, was Anlass für einen Appell an die Gildemitglieder war, ihre Begeisterung für den Wein doch auch für Werbung im Freundes- und Familienkreis zu nutzen, da Gäste gerne nach Voranmeldung zu den Weinabenden willkommen sind. Die Kasse war im Frühjahr vom Ehepaar Fischer geprüft worden, das nichts zu beanstanden fand, weshalb Jens Zepp auch einstimmig entlastet wurde. Nach einem kurzen Bericht der Schriftführerin Utta Frederich wurde der gesamte Vorstand einstimmig entlastet, und es wurden Ursula Baier und Kerstin Flaßhoff als neue Kassenprüfer gewählt.
Bei den verkosteten Weinen handelte es sich um drei weiße und vier rote, und alle waren aus autochthonen Rebsorten gekeltert worden. Die Weintradition in Sizilien ist schon sehr alt: Phönizier, Griechen, Römer, Araber und Spanier haben ihre Spuren hinterlassen, wobei zwischenzeitlich der Getreideanbau eine größere Bedeutung hatte als der Weinbau. 1772 begründete John Woodhouse die Produktion von Marsalawein als Konkurrenz zum Madeira, und lange blieb dies der Hauptexportartikel Siziliens. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu einer ganzen Reihe von Weingut-Neugründungen, oft mit dem Ziel, die Vielfalt der einheimischen Rebsorten in qualitativ anspruchsvollen Weinen zu präsentieren. Erfolgreiche Arbeit in dieser Hinsicht konnte man den von Jens Zepp ausgewählten Betrieben Cusumano, Firriato, Donnafugata, Azienda Agricola COS und Cantine Settesoli durchaus bestätigen.
|