30 Jahre Weinheimer Weingilde

Hier kommt man zur neuen Homepage.

Zurück 2003

Eine Heimstatt für Weinkultur und Weinwissen
(Oktober 2003)

Seit 30 Jahren ist die Weinheimer Weingilde eine Heimstatt für die Pflege überlieferter Weinkultur und für die Vermittlung von Wissen; stets im Rahmen froher Geselligkeit. Der Wein hatte hier auch dafür gesorgt, Menschen zusammen zu führen. Mit dieser Philosophie haben die Gildeaner den Auftrag ihrer Satzung umgesetzt. In diesem Sinne begrüßte Obergildemeister Friedrich Zabel die Gäste zu einer festlichen Weinprobe im Bürgersaal des Alten Rathauses. Im Kreis der Weinfreunde hieß er auch Karl Lohrbächer, den Ehrenvorsitzenden des Heimat- und Kerwevereins "Alt Weinheim", und Ehrenobergildemeister Hermann Cetto willkommen, wie etwas später auch Oberbürgermeister Heiner Bernhard.

Im Kerwehaus habe man das ideale Umfeld für die Zusammenkünfte der Weingilde gefunden. Für diese jahrelange Gastfreundschaft sei man dem Kerwe- und Heimatverein dankbar. Ehrenobergildemeister Hermann Cetto habe über viele Jahre hinweg Großes für die Weingilde geleistet. Angefangen hat alles mit Weinseminaren, die damals Rentamtmann Ernst-August Schulz in der Volkshochschule leitete. Aus dem Kreis dieser Weinfreunde gingen die ersten Mitglieder der Weingilde hervor. Wichtige Helfer bei der Gründung waren Helmut Behlau und Joachim Gericke.

1977 übernahm Hermann Cetto als Obergildemeister die Verantwortung und entwickelte die Weingilde zur heutigen Gemeinschaft. Zum 25-jährigen Jubiläum 1998 legte er sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde der erfahrene Weinkenner Friedrich Zabel, der für den Festabend aus Anlass des 30-jährigen Bestehens eine außergewöhnliche Weinprobe zusammengestellt hatte, die nach den bisher nahezu 3000 verkosteten Weinen einen krönenden Höhepunkt darstellte und in deren Rahmen er die noch aktiv am Vereinsleben teilnehmenden Gründungsmitglieder Magda Behlau, Hermann Cetto, Lore und Hermann Moll sowie Joachim Schulze besonders erwähnte. Sie, wie auch einige Geburtstagsjubilare erhielten ein wertvolles Weinpräsent aus dem Gildekeller.

Friedrich Zabel hat sich viel Mühe gegeben, diese Verkostung seltener deutscher Spitzenweine zu ermöglichen, soweit dies die Gildekasse zuließ, denn inzwischen gibt es bereits deutsche Rotweine, die zwischen 50 und 70 Euro kosten.

Neu für die Gildeaner war auch die Tatsache, dass diesmal statt sieben zwölf Proben gereicht wurden, allerdings bereits sechs als korrespondierende Weine bei einem Degustationsmenü mit drei Gängen.

So begleiteten die Vorspeise eine trockene Silvaner Spätlese des Jahrgangs 2002 aus dem fränkischen Iphoven und eine Weißburgunder Selection vom gleichen Jahrgang als Spitzengewächs vom Heppenheimer Maiberg. Eine Rotwein-Rarität kündigte das Hauptgericht an. Die Rede ist von einem 2000er Zweigelt QbA trocken, der den Deutschen Rotweinpreis 2002 gewann. Er kommt aus dem württembergischen Remstal. Sein Weggefährte war ein 2000er Ikarus Cubin-Cuvee (Barrique-trocken). Der exotische Name wird der Rasse und Farbe dieses Rotweins gerecht, der auch beim Barriqueforum in Bad Dürkheim auffiel.

Die Nachspeise kam in Gesellschaft zweier Weinaristokraten, nämlich einer Riesling-Auslese des Jahrgangs 2001 von der Nahe und einer Albalonga Beerenauslese von 1999 aus Rheinhessen. Die zweite Runde dieses Festivals der Spitzenweine wurde eröffnet mit einem trockenen Spätburgunder 2001 aus dem Ahrtal und einem Wein der gleichen Rebsorte, allerdings ein 1999er Barrique-trocken aus dem Weinbaugebiet Baden. Auf der "trockenen" Route ging es weiter mit einer Riesling Spätlese, die mit der Empfehlung "Erstes Gewächs" den Jahrgang 2001 vertrat, zu dem auch der folgende Chardonnay "S" zählte.

Zwei Auslesen bildeten das Finale dieser Parade, nämlich eine 1999er Ruländer-Auslese (wieder ein trockener Barriquewein) aus Baden und eine Riesling-Auslese aus dem Jahrgang 1973 (dem Gründungsjahr der Weingilde) von der Mosel.

zurück