Weingut Reichsrat von Buhl

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Volles Haus beim Besuch eines großen Weinguts der Pfalz
(November 2015)

Gut neun Jahre waren vergangen, bis am ersten Novemberdienstag wieder Weine des Weinguts Reichsrat von Buhl in die Gläser der Gildemitglieder und der zahlreich erschienenen Gäste geschenkt wurden. Gewonnen hatte den Referenten, den Vinotheksleiter Klaus Küsters, Gildemeister Manfred Fischer, und bei der Zusammenstellung der Probe arbeitete er mit Gildemitglied Erich Baier zusammen.

Den Abend eröffnete ein Rieslingsekt brut, der erst zwei Wochen vorher degorgiert worden war und dessen Qualität die Vorgeschichte des Kellermeisters Mathieu Kauffmann widerspiegelte: Kauffmann hatte bis 2013 zwölf Jahre beim Champagnerhaus Bollinger gearbeitet. Eine Besonderheit ist der Ausbau der Sektgrundweine im Holzfass, denn dadurch werden die Perlen, die sich im Sektglas bilden, kleiner.

Ein Sauvignon Blanc illustrierte die Buhl-Schiene Traubenzukauf (von rund 30 Hektar), denn, wie Klaus Küsters ausführte, die Buhl-eigenen 60 Hektar Weinlagen sind zu 94% mit Riesling, der für sie idealen Rebsorte, bestockt. Warum sollte man auch auf Riesling-Lagen andere Rebsorten anbauen? Passend begann dann die große Rieslingverkostung, vom Gutswein über den Ortswein zur ersten Lage und schließlich zum großen Gewächs. Dabei wurde wunderbar deutlich, dass die Deidesheimer Lagen eher fruchtige Weine liefern, die Forster dagegen eher mineralische, wenn es natürlich auch die eine oder andere „Ausreißerlage“ in den Orten gibt. Dass Buhl in Forst, dem 800-Einwohner-Dorf mit fünf Grand-Cru-Lagen, Weinberge besitzt, verdanken sie übrigens der geschickten Heirat eines Buhl-Vorfahren. Fast erschrecken hätte man können angesichts der Analysenwerte – die meisten Weine hatten weniger als ein halbes Gramm Restzucker und reichlich Säure, doch keiner schmeckte „sauer“. Das zeigt nur, wie wichtig das Können im Weinberg und im Keller ist.

Beim großen Gewächs, einem Forster Jesuitengarten von 2013, erzählte Klaus Küsters, dass sie anders als viele ihrer Kollegen auch in diesem schwierigen Jahr auf ein Entsäuern verzichtet hatten, was sich aber in keinster Weise negativ bemerkbar machte. Küsters gab auch den guten Rat, ein großes Gewächs entweder jung zu trinken, was aber nie den optimalen Genuss bringen kann, oder mindestes sechs Jahre zu warten, denn dazwischen gingen diese Weine oft durch ein geschmackliches Tal.

Zum Schluss verließ Klaus Küsters das Weißweinreich und ließ einen 2013er Spätburgunder von ihrer einzigen Rotweinlage, dem Forster Stift, ausschenken. Der Wein war erst vor zwei Monaten in Flaschen gefüllt worden – das sei auch ein Ziel des Weinguts: Weine erst nach einer gewissen Reifezeit im Betrieb in den Verkauf zu bringen. Der Spätburgunder wird seit kurzem mit dem Zusatz SUEZ vermarktet, denn ein Buhler Spätburgunder, nicht ein französischer Wein wurde anlässlich der Eröffnung des Suezkanals 1869 kredenzt. Damals – so erfuhren die Gäste des Abends – waren Weine angesagter deutscher Weingüter sehr viel teurer als französische Weine. So kosteten von-Buhl-Weine auf heutige Bedingungen umgerechnet vierstellige Beträge, leicht das Zehnfache von berühmten französischen Lagen.

Mit großem Applaus wurde Klaus Küsters für den informativen und genussreichen Abend gedankt. Im Dezember wird dann Gildemeister Jens Zepp Rotweine von Familienbetrieben aus Südafrika vorstellen.