Ein Abend lang dem "Stöffche" zugewandt (November 2003)
Wein ist ein durch alkoholische Gärung gewonnenes Getränk aus zuckerhaltigen Pflanzen-, Frucht- oder Obstsäften, im engeren Sinne ein Getränk aus dem Saft der Weintrauben. Die Weingilde befasst sich in der Regel mit Letzterem. Nicht unbekannt sind Fruchtweine aus Kirschen, Heidelbeeren, Holunder, Pflaumen und anderen Obstsorten, die allerdings eher in nördlicheren Regionen getrunken werden. Bekannt und beliebt ist natürlich der besonders im Odenwald und um Frankfurt herum aus Äpfeln hergestellte Wein, im Odenwald landläufig "Äppelwoi", im Großraum Frankfurt "Ebbelwoi" oder auch "Stöffche" genannt.
Wie der Traubenwein ist der Apfelwein, richtig gekeltert, ein reines Naturprodukt mit etwa 5,5 % Alkohol und zeigt je nach Ausgangsprodukt (Apfelsorte) und Ausbauart unterschiedliche Geschmacksnuancen. Apfelwein ist nicht gleich Apfelwein, sagen die Kenner. Ob das so ist, wollten die Gildianer gerne wissen und auch, welche Produkte neben Wein und Most noch aus Äpfeln hergestellt werden. Für kompetente Auskunft bot sich die Landkelterei Höhl aus Maintal-Hochstadt an, einer traditionsreichen Apfelweinregion vor den Toren Frankfurts. Verkaufsleiter Willy Schmidt machte sich auf den Weg nach Weinheim ins Kerwehaus. Natürlich mit der vielfältigen Produktpalette im Gepäck.
Von ihm hörten die Gildianer, dass sich die Familie Höhl seit 220 Jahren in Deutschlands ältester und größter Apfelweinkelterei der Aufgabe widmet, das Beste aus ausgewählten Äpfeln (ungespritzt und unbehandelt auf Sreuobstwiesen gereift) zu keltern. Typische Kelteräpfel sind die Sorten Hilde, Hauxapfel, Boskop, Goldparmäne, Cox Orange und Berlepsch, nicht zu vergessen die Speyerlingfrucht für den besonderen Geschmack. Zur Produktpalette zählen neben klassischen und naturreinen Apfelsäften und Apfelweinen auch moderne Naturprodukte aus 100 % Äpfeln wie Apfelsaftschorle und Apfelcidre sowie Apfelessig aus biologischem Anbau. Probiert wurde die Traditionsmarke "Der alte Hochstädter" mit dem kräftigen und feinherben Geschmack der Speyerlingfrucht, der "Schoppe-Petzer", ein naturtrüber und eher, weil säurearm, milder Apfelwein und der "Blaue Bock Urtyp" mit fruchtig-süffigem Geschmack, sozusagen das hessische Original.
So gesund wie der Apfel soll auch der Apfelwein sein, enthält er doch organische Fruchtsäuren, Mineralien, Zucker und Aromastoffe. Er löscht nicht nur den Durst, sondern er belebt auch Körper und Geist, denn er regt den Kreislauf und das Nervensystem an. Außerdem hält er die Blutfettwerte auf normalem Niveau. Er macht nicht müde, sondern so richtig munter. Aber auch hier gilt: gesundheitsfördernd nur bei nicht übermäßigem (Alkohol-)Genuss.
Neben dem Apfelwein gab es den Hessen-Cidre zu probieren, aus 100 % Äpfeln bestehend, jedoch nur mit 3,5 % Alkohol, spritzig und leicht, ein ideales Sommergetränk. Eine süffige Spezialität mit weiniger Note war der "Pomp", ein Riesling-Sekt gemischt mit Hochstädter Apfelwein zu einer spritzigen Cuvée. Neben den "alkoholischen" Getränken wurden auch ein naturtrüber Apfelsaft und eine für Sportler empfohlene Apfelsaftschorle (bestes Getränk bei Energieverlust) probiert.
Zum Abschluss wurde noch ein neues Lifestyle-Produkt, der "Bio-Essig" vorgestellt. Er gilt als Haus- und Naturheilmittel und ist die tägliche Würze in der Küche. Damit endete eine kurzweilige, lehrreiche und interessante Veranstaltung unter dem Motto "Alles Gute vom Apfel".
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