Winzer Sommerach

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Die Erinnerung an den Genuss ist bleibend
(November 2005)

Viele Weinfreunde kamen auf die Ankündigung hin, dass die ehemalige fränkische und Deutsche Weinkönigin 2003/2004 Nicole Then die Weingilde im Kerwehaus besucht. Zeigt doch die Erfahrung, dass der Besuch einer Deutschen Weinkönigin immer das besondere Ereignis im Jahresablauf wird. Vorweg genommen: so war es dann auch. Sie referierte mit Kompetenz, Fachwissen, Charme und Esprit über das interessante, faszinierende, vielseitige und vor allem genussreiche Thema Frankenwein. Frisch, spannend und humorvoll führte sie ihre aufmerksamen Zuhörer durch die Weinberge Sommerachs und geizte nicht mit interessanten Hinweisen zum Wein und zum Weingenuss. Es liegt ihr sozusagen im Blut, ist sie doch in der Zeit der Weinlese geboren, zwischen den Weinbergen um Sommerach aufgewachsen und von den fränkischen Bedingungen geprägt. Mitgebracht hatte sie ausschließlich traditionell trockene Weine des Jahrgangs 2004, Weine aus ihrem Heimatort von der dortigen Winzergenossenschaft; übrigens die älteste in Franken und eine der bemerkenswertesten in Deutschland.

Zur Einstimmung gab es einen frischen und fruchtigen Sommeracher Frizzante. Ein prickelnder Perlwein zur Anregung der Sinne. Nach dem Motto: "Gib dich grundsätzlich jeder Verführung hin, denn du weißt nie, wann die nächste kommt". Dass Frankenwein für Tradition, Innovation, Genuss und Qualität steht, zeigte der folgende Wein, ein Rivaner (Müller-Thurgau), würzig, duftig und belebend. Ein Prachtexemplar innovativen Bestrebens, wie sie es bezeichnete.

Der nächste Wein zeigte, dass Franken von Kopf bis Fuß auf Silvaner eingestellt ist. Ein Kabinett dieser Sorte, geprägt vom Terroir, stand zur Probe an. Mit seiner fesselnden Komplexität macht er angeblich schwache Männer stark und starke Frauen schwach. Ein Versuch ist es allemal wert.

Dann stand ein Wein mit eleganter Rasse und feinfruchtigem Birnenaroma zur Probe an. Eine Weißburgunder Spätlese, ein temperamentvolles Vergnügen und ein Erlebnis für die Sinne. Nicht fehlen durfte die folgende Grauburgunder Spätlese aus einer ausgewählten Rebparzelle mit pikanter Fruchtsäure und ausgeprägter Aromatik. Reif und konzentriert im Geschmack, ein seltenes Geschenk der Natur. Eine Spezialität aus Sommerach war die folgende Gewürztraminer-Spätlese, goldig schimmernd mit einem Aroma nach Rosenblüten und Ingwer. Bei der internationalen Verkostung von Traminern aus aller Welt in Tramin (Südtirol) belegte er den zweiten Platz – in stolzes Ergebnis. Stolz ist man in Sommerach auch auf die Silvaner Spätlese Supremus, ein Spiegelbild Frankens, seiner Winzer und deren Strebens, das Beste zu finden. Der Stoff aus dem die Träume sind, wie sie es formulierte.

Das grandiose Finale der Weinprobe war eine Weißburgunder Spätlese Supremus, in Wein vom Hozfass "geküsst" mit großem Potenzial. "Entstanden aus dem Flirt der Winzer mit der Natur", so ihre Aussage. Mundfüllend mit ausgeprägter Struktur. Ein Wein für aufregende Abende und Nächte, der Dritte für Stunden zu zweit, als Wegbereiter für zwischenmenschliche Gefühle und Beziehungen.

Leider ging damit ein genussvoller und spannender Abend zu Ende. Doch wie sagte Goethe: "Kein Genuss ist vorübergehend, denn die Erinnerung an ihn ist bleibend."

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