Weingut Schätzle

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Der Kaiserstuhl ein Paradies für Gourmets und Weinfreunde
(November 2007)

Unzählige von Reben bestandene Terrassen schmiegen sich wie grüne Bänder an die Hänge des von einer mächtigen Lössdecke überzogenen einstigen Vulkans. Sie zeugen von einer über Jahrhunderte gewachsenen Weinkultur, die den klimatisch (hohe Sommerwärme, geringe Niederschläge) so begünstigten Kaiserstuhl heute zu einer herausragenden Weinbau-Region Deutschlands macht. Nur an wenigen Stellen, z. B. in Vogtsburg-Achkarren oder bei Ihringen, kommt das vulkanische Grundgestein noch zum Vorschein. Auf die Qualität des Weins hat der mineralstroffreiche Untergrund einen äußerst günstigen Einfluss.

Die erlesenen Weine, die vielfältige Flora und Fauna und auch eine exzellente Gastronomie machen den Kaiserstuhl zu einem beliebten Reiseziel. So führte der Besuch einiger Weingildianer im Kaiserstuhl auch zum Weingut Gregor und Thomas Schätzle in Vogtsburg-Schelingen. Insbesondere die klassischen Burgundersorten hatten es ihnen dort angetan.

Die Weinberge des Familienweinguts umfassen 12 Hektar Rebfläche in den Lagen Bassgeige (Oberbergen), Kirchberg (Schelingen) und Steinhalde (Amoltern). Stolz sind die Schätzles vor allem auf ihren Besitz im alten Teil des Schelinger Kirchbergs, einer steilen Terrassenanlage mit beeindruckender Tier- und Pflanzenwelt, die von der Flurbereinigung verschont blieb. Insbesondere werden hier die Burgundersorten (Spätburgunder, Grauburgunder, Weißburgunder) kultiviert.

Mit einer ausgesuchten Probe von Burgunderweinen aus dem Schelinger Kirchberg und seiner Trompete im Gepäck kam nun Thomas Schätzle nach Weinheim, um an ihnen den Einfluss der unterschiedlichen Bodenarten dieser Lage aufzuzeigen. Alle in Parallelproben verkosteten Weine waren trocken ausgebaut; beim einen waren die Trauben auf Lössboden gewachsen (eher für den Alltagsgebrauch), beim anderen auf Vulkanverwitterungsboden. Diese Weine wurden im Barrique-Fass ausgebaut und gehörten dem Prämiumbereich an. Die Probe begann mit zwei Weißburgundern aus dem Kabinett- und Spätlesebereich, denen zwei Grauburgunder (Kabinett und Selektion) folgten. Eher als Burgundertyp, denn als Burgundersorte gilt die weltweit angebaute Chardonnay-Rebe, deren Weine in der Probe als QbA und Selektion vertreten waren. Zwie Spätburgunder (QbA und Selektion) bildeten den Abschluss der Burgunderfamilie.

War der erste Wein jeweils eher fein, fruchtig und animierend, so war der zweite reif, kräftig, vielschichtig und lang anhaltend (Genusswein). Sehr positiv aufgenommen wurde, wie perfekt bei den Barrique-Weinen die Balance zwischen Frucht- und Holzton gelungen ist – eine Kunst, die leider nicht jeder Winzer beherrscht. Gekonnt und unterhaltend waren auch die zwischendurch eingebauten musikalischen Kostproben von Thomas Schätzle auf seiner Trompete ("nicht schlecht Herr Specht").

Zum Abschluss der Probe gab es noch eine fulminante edelsüße Gewürztraminer-Auslese mit rosenartiger Aromanote aus der bekannten Einzellage „Oberbergener Bassgeige“.

Der Abend endete mit dem bekannten Lied „Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen“, von Thomas Schätzle als Trompetensolo vorgetragen. Für diesen Gildeabend jedoch gilt nicht "es wäre", sondern "es war ein schöner, interessanter und gelungener Abend". Darin waren sich alle Teilnehmer einig.