Gelungene Stabübergabe (März 2008)
Beim Märztreffen der Weingilde stand ausnahmsweise nicht der Wein im Vordergrund, sondern die turnusmäßige Neuwahl des Vorstands für die nächsten drei Jahre. Da der bisherige Obergildemeister Fritz Zabel nach zehn Jahren nicht mehr kandidierte, weil sein Lebensmittelpunkt sich in den letzten Jahren nach Norddeutschland verlagert hatte, musste diese Position neu besetzt werden. Einstimmig wurde der bisherige Kassenwart Dr. Siegfried Weber zum neuen Obergildemeister gewählt. Mit der Übernahme seiner bisherigen Aufgabe wurde Jens Zepp, der zuvor als Kellerwart den Weinbestand betreut hatte, beauftragt. Als Schriftführer wurde Günther Schmiedel bestätigt. Damit war die Position des Kellerwarts noch vakant. Für sie wurde Praxedis Wagener gewählt. Schließlich wurde das Ehepaar Mühlthaler als neue Kassenprüfer bestimmt.
Vor den Wahlen standen jedoch die Berichte der vier Gildemeister, eine Satzungsänderung, die wegen einer Kritik des Amtsgerichts an der bisherigen Vertretungsformulierung notwendig wurde, der Bericht der Kassenprüfer (das Ehepaar Richter) und die Entlastung des alten Vorstands an. In seinem Rückblick sprach Fritz Zabel auch die beachtliche Steigerung der Weinpreise in den letzten Jahren an, und daran anknüpfend schlug der neue Obergildemeister vor, probeweise für ein Jahr die abendliche Umlage in Form einer „Mischkalkulation“ zu bestimmen: mindestens 10 €, und bei Proben mit besonders hochwertigen Weinen maximal 14 €. Diesem Vorschlag wurde mit nur einer Enthaltung zugestimmt. Zuvor allerdings hatte er Fritz Zabel mit zwei Flaschen guten Weins für den großen Einsatz gedankt, mit dem er in den vergangenen zehn Jahren die Weingilde geleitet und mit vielen genussvollen Abenden versorgt hatte.
In seiner kurzen Ansprache nach der Wahl ermunterte Siegfried Weber die Gildemitglieder (derzeit 63), im Freundes- und Verwandtenkreis die Gilde noch bekannter zu machen und zu „Schnupperbesuchen“ einzuladen. Schließlich sind die monatlichen Treffen eine fantastische und unkomplizierte Möglichkeit, einen gründlichen Einblick in die Vielfalt der Weinwelt zu gewinnen. Dass dem so ist, wurde unter anderem von Magda Behlau, einem der Gründungsmitglieder, mit Nachdruck bestätigt. Den besten Eindruck davon, wie breit das Spektrum der verkosteten Weine und der Referenten, darunter fast alle Deutschen Weinköniginnen, ist, gewinnt man bei einem Blick in die Homepage des Vereins.
Auch wenn der Wein nicht im Vordergrund stand, zu trinken gab es dennoch welchen, und zwar ausschließlich Rotweine von der Bergstraße: Aus Heppenheim, Wiesloch, Schriesheim, Lützelsachsen und Leutershausen kamen die Weine, deren Vorstellung sich die Gildemeister Schmiedel, Zabel und Zepp teilten. Das Spektrum reichte von einem leichten „Sommerwein“, den man am besten gekühlt wie einen Rosé trinken sollte, bis zu einer Rotwein-Cuvée aus Spätburgunder und Dunkelfelder, deren Mischungsverhältnis jedes Jahr vom Winzer neu optimiert wird. Der scheidende Obergildemeister Zabel hatte die Teilnehmer gebeten, dieses Mal die Weine in Anlehnung an das 100-Punkte-System von Parker zu benoten, und am Ende konnte er eine ganze Reihe von ausgefüllten Beurteilungsbögen einsammeln.
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