Gut Hermannsberg

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Alter Glanz kehrt zurück
Der Riesling ist wieder das Aushängeschild beim Gut Hermannsberg
(Mai 2014)

Die ehemalige Königlich Preußische Domäne Niederhausen Thalböckelheim wurde bis 1998 als Staatliche Weinbaudomänen Niederhausen-Schloßböckelheim vom Land Rheinland-Pfalz weitergeführt. Erst dann trennte sich der Staat von diesem 1902 unter großem Aufwand gegründeten Weingut mit bis zu 80% Steillagen, und 2009 übernahmen es die jetzigen Besitzer Dr. Christine Dinse und Jens Reidel. Sie wollen an die überaus erfolgreichen Jahre des Betriebs in den 1960er bis 1980er Jahren anknüpfen (seit 1986 gehört das Weingut dem VDP an), indem sie den Schwerpunkt wieder auf die Rieslingrebe legen und der Qualität alles unterordnen. An der gesamten Nahe liegt der Rieslinganteil bei rund 27%, an der mittleren Nahe, wo auch das Gut Hermannsberg liegt, sind es 80%, und beim Gut selbst erreicht der Wert 98%.

Vorgestellt wurden die Weine beim Maitreffen der Weinheimer Weingilde von Grit Böttcher – bis auf den Eröffnungs-Weißburgunder alles Rieslinge, und fast alles Weine des Jahrgangs 2012. Damit ein solcher Abend nicht langweilig wird, braucht es zum einen Weine, die dank unterschiedlicher Böden deutlich unterschiedliche Charaktere haben, und zum anderen eine Referentin, die Informationsvermittlung mit einer lockeren Atmosphäre kombiniert. Beides war an diesem Abend geboten: 1) Das Weinanbaugebiet Nahe hat trotz seiner geringen Größe von rund 4000 Hektar mehr als 180 Bodentypen, und da das Weingut den Schwerpunkt auf Spontanvergärung legt, spiegelt sich der Boden auch deutlich in den Weinen wider. 2) Grit Böttcher ist zwar erst seit Januar 2014 beim Gut angestellt, aber ihr Weg vom Weine genießenden Berliner Elternhaus über die Weinbaulehre im Rheingau, das Studium in Geisenheim und erste Stationen nach dem Studium hat sie offenbar gut auf diese neue Aufgabe vorbereitet, denn ohne ihr „Geständnis“ auf Nachfrage, dass der Besuch in Weinheim ihre erste externe Weinpräsentation war, hätte das niemand vermutet.

Die ersten beiden Weine waren im Edelstahltank mit Reinzuchthefe ausgebaute Lagencuvées. Darauf folgte der erste Wein von der vollständig dem Weingut gehörenden Lage Hermannsberg, hier noch unter dem Großlagennamen Niederhäuser, weil der Name Hermannsberg für die großen Gewächse reserviert ist. Aus dem gleichen Grund hieß der vierte Wein Schlossböckelheimer und nicht Kupfergrube. Ihm folgte ein Steinterrassen-Riesling – hier sagt der Name gleich, worauf die Reben für diesen Wein stehen, nämlich auf Terrassen, diese wurden bereits bei der Gründung des Weinguts vor allem von Sträflingen in die steilen Hänge geschlagen.

Nun folgten drei große Gewächse von 2012: aus den Lagen Bastei, Hermannsberg und Kupfergrube. Bei allen drei galt selbstverständlich, dass sie derzeit noch viel zu jung sind, aber sie vermittelten dennoch einen ausgezeichneten Eindruck von ihrem Potenzial. Man sollte sie also unbedingt noch ruhen lassen, vor allem angesichts der Tatsache, dass laut Grit Böttcher die Lagerfähigkeit der Naheweine, aufgrund der Bodenstruktur an der Nahe, besser ist als die vergleichbarer Weine aus den meisten anderen Weinanbaugebieten. Mit einem herzlichen Dank verabschiedete Gildemeister Manfred Fischer die Referentin im Namen aller.