Weingut Thomas Hensel

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Ein Segelflughafen als Inspirationsquelle
(Juni 2016)

Thomas Hensel, der im Juni eine Auswahl seiner Weine bei der Weingilde vorstellte, ließ sich bei der Bezeichnung seiner Ausbauvarianten vom Bad Dürkheimer Segelflughafen inspirieren, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich ein Großteil seiner Weinlagen befindet: Seine Einstiegs-Premiumweine heißen Aufwind, darauf folgen Höhenflug und Ikarus. Alle Aufwind-Weißweine entstehen im Stahltank, während weiße Höhenflug-Weine in neuen 500-Liter-Fässern ausgebaut werden. Ein solches Fass kostet etwa 1100 €, und Hensel braucht davon ca. 40 pro Jahr – ein ordentlicher Kostenfaktor, wie sofort klar wurde. Die Aufwind-Rotweine entstehen in gebrauchten 225- und 500-Liter-Barriquefässern und die Höhenflug- und Ikarusweine vorwiegend in neuen 225-Liter-Fässern.

Der Betrieb hat annähernd 25 verschiedene Rebsorten im Anbau, bewirtschaftet ca. 30 Hektar und hat noch für gut 15 Hektar Pacht- und Wirtschaftsverträge mit befreundeten Winzern. Da ist es nicht verwunderlich, dass jährlich etwa eine halbe Million Flaschen abgefüllt werden; diese gehen zu rund 60% an den gehobenen Fachhandel und zu gut 30% an Privatkunden.

Um die Verkostung nicht zu heterogen zu machen, beschränkte man sich auf 2015er Weine aus sechs Rebsorten, von denen drei in Form von Cuvées präsentiert wurden. Den Abend eröffnete eine Cuvée aus Muskateller und Sauvignon Blanc, die Hensel immer im Verhältnis von etwa 7:3 mischt, denn so bleibe der Muskatellercharakter erhalten, werde aber durch die Säure des Sauvignon Blanc interessanter und fruchtiger. Darauf folgte die erste Vergleichsprobe, eine Cuvée aus Weißburgunder und Chardonnay (7:3) gegenüber einem Grauburgunder, bei der sich die Cuvée als spritziger und säurebetonter, der Grauburgunder dafür als stoffiger erwies.

Die beiden nächsten Pärchen waren Aufwind- und Höhenflug-Weine, einmal Grüner Veltliner und einmal Sauvignon Blanc. Zum grünen Veltliner merkte Thomas Hensel an, dass in den von seinem Onkel gepachteten Lagen auf einem knappen Hektar Huxel- und Heroldreben gestanden hatten – beides Rebsorten, mit denen er nichts anfangen konnte. Er rodete deshalb die Weinberge, ließ sie ein Jahr brach liegen und bestockte sie dann mit grünem Veltliner, den er sehr schätzt und für den der Boden ideal war. Die verkosteten Weine waren aus der ersten normalen Ernte, sprich aus dem dritten Standjahr. Damit war vor allem der Höhenflug-Wein noch viel zu jung, ließ aber dennoch schon deutlich sein Potenzial erkennen. Bei den beiden Sauvignon-Blanc-Weinen war die Meinung einhellig: der Höhenwind-Wein sei der ideale Essensbegleiter, der Aufwind-Wein munde auch solo ausgezeichnet.

Mit dem letzten Wein des Abends präsentierte Thomas Hensel noch sein edelsüßes Sortiment. Die Flaschen waren noch gar nicht etikettiert, weil sie erst vor einer Woche gefüllt worden waren. Hier waren alle Gäste überrascht, als sie den Restzuckergehalt hörten: 60,5 Gramm pro Liter hatte niemand bei diesem Gewürztraminer-Aufwind-Wein mit dezenter Restsüße erwartet. Bei den etikettierten Flaschen machten die Etiketten neugierig, denn dort standen jeweils dominant zwei Buchstaben. Hensels Erklärung: Seine Frau sei Designerin, und als sie ihre alten Etiketten modernisieren wollten, kam irgendwann die Idee auf, bei den Rebsortenweinen die Rebsorte in den Vordergrund zu stellen. Also bedeutet „gb“ Grauburgunder oder „sb“ Sauvignon Blanc. Die Weingilde hatte im Laufe ihres Bestehens schon viele Ideen bei der Gestaltung von Weinetiketten kennengelernt, doch das war für alle neu.

Zum Schluss dieses informations- und genussreichen Abends wurde noch kurz der Besuch der Deutschen Weinkönigin 2014/2015, Janina Huhn, am 5. Juli angekündigt an den geplanten Ausflug am 30. Juli erinnert.