Viel Reife und starker Charakter im Glas (Juni 2006)
Die Pfalz ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands mit rund 23000 Hektar Rebfläche und erstreckt sich auf etwa 70 Kilometer Länge in einem schmalen Streifen. Unzählige Winzer erzeugen hier Wein. Zum einen für die, die nur wenig Geld (für möglichst guten Wein) ausgeben möchten, zum anderen für die, die sich für absolute Spitzenweine im hohen Preisniveau interessieren.
Die Weingilde ist immer auf der Suche nach Weingütern, die Weine erzeugen, deren Qualität unbestritten ist und die sich dennoch in einem moderaten Preisniveau bewegen So wie im kleinen Weinort Bissersheim; zwischen Kirchheim und Großkarlbach (Pfalz-Mittelhaardt). Hier wird auf 150 Hektar Rebfläche von acht Weingütern Wein erzeugt. Einer dieser Erzeuger ist das 40 Hektar große Weingut Wageck-Pfaffmann, in dem Frank und Thomas Pfaffmann in der fünften Generation für Keller und Marketing verantwortlich sind.Seit Ende der 80er Jahre fällt das Weingut durch immer besser werdende Qualität bei moderaten Preisen auf. Dies ist inzwischen auch den Weinkritikern nicht verborgen geblieben.
Thomas Pfaffmann stellte eine Auswahl seiner Weine der Weingilde vor. Das Weingut bedient sich eigener Qualitätsstufen. Es gibt nur noch drei, die durch Sterne gekennzeichnet sind. Es sind Konsumweine (1 Stern) für den täglichen Genuss, Weine des Mittelpreissegments (2 Sterne, sehr gute Quallitäten vorausgesetzt) und die absoluten Spitzenweine (3 Sterne).
Die Probe begann mit einem 2005er Riesling trocken in der Literflasche (1). Ein recht reifer Wein für den alltäglichen Genuss, fruchtig, frisch und lebendig; mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Dem gegenüber stand ein trockener Riesling, ebenfalls Jahrgang 2005 (3) von über 20 Jahre alten Reben. Ein Wein, der auch kritische Verkoster überzeugt. Ein Wein mit Charakter. Der folgende 2005er Chardonnay trocken ist die Spitze in der (2) Kategorie. Ausdrucksstark und nachhaltig, mit dem Duft gelber Früchte. Auch der folgende 2005er Weißer Burgunder trocken (3) überzeugte durch seine elegante und nachhaltige Art.
Der erste Wein aus roten Trauben war ein 2005er Blanc de Noir (3). Ein Weißherbst vom Frühburgunder mit fruchtigen Aromen nach Erdbeeren, frisch und cremig, mit klarem Nachhall. Alle Weine, obwohl gerade erst abgefüllt, zeigten schon ihr Potential, der optimale Genuss wird sich jedoch erst in einigen Jahren einstellen. Es folgte eine trockene 2004er Rotwein-Cuvee aus Frühburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot und Spätburgunder. Noch jung, jedoch sehr präsent im Geschmack. Dem stand ein 2004er Spätburgunder trocken (3) gegenüber. Ein Wein mit Auszeichnungen im Pfälzer Barrique-Forum und in diversen Weinzeitschriften.
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