Weinmanufaktur Untertürkheim

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Auch ohne Strom schmeckten die Weine
(Juli 2015)

Das Treffen der Weinheimer Weingilde am 7. Juli begann mit einer unerfreulichen Überraschung: Im Kerwehaus gab es keinen Strom. Doch schnell war die Entscheidung gefallen, Tische und Stühle an dem warmen Sommerabend in den überdachten Hof des Kerwehauses zu tragen und dort die Weine zu genießen, die Edwin Haas aus dem Sortiment der Weinmanufaktur Untertürkheim vorstellte.

Den Auftakt machte ein trockener Weißburgunder, der in Untertürkheim möglichst immer Ende März abgefüllt wird, denn er ist ein idealer Spargelbegleiter. Die Reaktion der Gäste auf den Wein war eindeutig: ein sehr schöner Wein – hier muss es sich wohl um eine besonders auf Qualität achtende Winzergenossenschaft handeln. Dieser Eindruck verfestigte sich im Laufe des Abends und wurde auch durch das verstärkt, was Edwin Haas über die Arbeitsweise der Weinmanufaktur erzählte. Die 40 Mitglieder der Weinmanufaktur, darunter 15 im Haupterwerb, betreuen zusammen 85 Hektar der insgesamt 423 Hektar Weinberge in Stadtgebiet von Stuttgart. Die Hauptsorte ist mit 30% – wie nicht anders zu erwarten – der Trollinger, doch dann folgt schon mit 20% der Riesling. Die Genossenschaft profitiert enorm von ihrem treuen Kellermeister – er arbeitet seit 1987 für sie und hat bereits viermal den Deutschen Rotweinpreis in die Manufaktur geholt –, der auch die ganze Arbeit in den Weinbergen anleitet und überwacht.

Nach einem Grauburgunder und einem Riesling, beide wie der erste Wein aus dem Jahr 2014, folgte ein Riesling von 2013, mit dem es die Weinmanufaktur zur Berlinale geschafft hat. Außerdem war dieser Wein der Riesling Champion 2014 der Zeitschrift Vinum. Dieser Wein war ein Vertreter der obersten Güteklasse des Betriebs, der nach seiner Umbenennung von Winzergenossenschaft in Weinmanufaktur 2002/2003 beschloss, auf Lagenbezeichnungen zu verzichten und stattdessen mithilfe von Sternen (null bis drei) das Ausmaß der Ertragsbegrenzung und damit die Qualitätsstufe der Weine zu charakterisieren.

Nun folgten noch drei Rotweine aus dem Jahr 2012. Der erste war eine Cuvée mit dem Namen „Mönch Berthold“, weil ein Mönch dieses Namens bereits im Jahre 1138 die Gegend um Untertürkheim als beste Lage bezeichnet hat. Eingang in die Cuvée finden Lemberger, Spätburgunder und Cabernets. Da eine Probe schwäbischer Weine ohne Lemberger definitiv unvollständig wäre, gab es noch einen Zwei- und einen Dreisterne-Lemberger. Nach dem Vergären in Stahltanks kommen alle Rotweine und der Chardonnay zum Ausbau in Holzfässer, wobei die Weinmanufaktur, wie Edwin Haas betonte, von Barrique-Ausbau nur bei neuen Barrique-Fässern spricht, die sie medium getoastet einsetzen. Später heißt es unabhängig von der Fassgröße nur „im Holzfass gereift“.

Mit einigen Bildern von Ansichten der Weinmanufaktur, darunter die Rüttelpulte zur Sektherstellung, die in einem ehemaligen Luftschutzbunker Stuttgarts stehen, und den vier ältesten Stahltanks, die sie von einem „offiziellen“ Graffitikünstler mit Motiven gestalten ließen, die einen Bezug zum Betrieb haben, beendete Edwin Haas den etwas anderen, aber dennoch sehr gelungenen Gildeabend.