Weingut Uwe Spies

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Weinbau und Klimawandel
(Juli 2008)

Uwe Spies vom gleichnamigen Weingut aus Dittelsheim-Hessloch war am 1. Juli Gast bei der Weingilde, stellte einige seiner Weine vor und berichtete auch über den Einfluss des Klimawandels auf den Weinbau sowie über neue Rebsorten, die in früheren Jahren noch keine Chance hatten, zu einem besonderen Ergebnis beizutragen.

Das Terroir des Wonnegaus hat schon die Römer vor über 2000 Jahren dazu bewogen, dort Wein anzubauen; die Voraussetzungen für den Weinbau waren also schon immer günstig. Lössböden sind dort am verbreitesten; wegen des allgemeinen Klimawandels gedeihen jedoch inzwischen auch der Merlot und einige Neuzüchtungen sehr gut, was vor Jahren noch undenkbar war. Für manche Regionen wird der Weinanbau durch diesen Klimawandel also interessanter, aber zugleich muss man als Winzer auch neue Wege gehen, so wie das Weingut Uwe Spies.

Zuerst stellte Herr Spies einen trockenen, fruchtigen Silvaner vor, der mit 11,5 % Alkohol, gut gekühlt getrunken, zu den klassischen Sommerweinen zu rechnen ist. Nach diesem gelungenen Einstieg folgte ein Riesling „Selection“ Spätlese trocken, bei dessen Lese zuvor alle nicht mehr einwandfreien Trauben entfernt worden waren. Diese Traubenart ist die im Weingut meist angebaute, und die Chance, ausgezeichnete Spätlesen zu erzeugen, wird eben durch den Klimawandel günstig beeinflusst.

Es folgten ein mit nur 2,9 % Restsüße recht trockener Weißburgunder und ein Pinot gris (Grauburgunder) Auslese trocken, die mit mehr als 13 % Alkohol eher nicht zu den klassischen Zechweinen zählen.

Danach gab es Rotweine zu verkosten, die heute auch bei einer Probe deutscher Weine fast nicht fehlen dürfen. In diesem Fall waren es ein Regent trocken, eine Neuzüchtung des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof mit der Sortenzulassung 1996, und ein Merlot, eine frühreife Sorte, die vollmundige Weine ergibt. Der Merlot ist in jungen Anlagen gewachsen, und die Heimat dieser Traube ist eigentlich die Gegend um Bordeaux, wobei wir wieder beim Thema sind: Klimawandel!.

Als Übergang zu einer Siegerrebe Trockenbeerenauslese als krönender Abschluss wurde ein Blanc de Noir vorgestellt, weiß gekeltert aus roten Spätburgundertrauben – auch eine Alternative für den Sommer.

Die Ausführungen des Winzers zu seinem Betrieb, der seit vier Generationen Weinbau betreibt, zu den Chancen und Risiken des Weinbaus und zu den einzelnen Weinen, die vorgestellt wurden, waren überzeugend; er reagierte spontan auf Fragen der Gildeaner. Alles in allem wieder ein gelungener Abend für die Weingilde.

Beachtenswert ist auch das Preisgefüge des Weinguts, das beispielsweise für seine gängigen Weißweine zwischen 3,70 und 5,20 € verlangt, und eine Verkaufsstelle im Gorxheimertal