Sächsische Weine

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Evelyn Schmidt stellte Weine aus ihrer sächsischen Heimat vor
(Juli 2009)

Die Weinheimer Weingilde konnte bei ihrem Julitreffen im gut gefüllten Kerwehaus die Deutsche Weinkönigin 2007/2008 begrüßen, die eine Auswahl charakteristischer sächsischer Weine mitgebracht hatte. Doch zuerst wurde als Begrüßungsgetränk der Secco M vom Staatsweingut Weinsberg ausgeschenkt, der Wirkungsstätte von Evelyn Schmidt seit Anfang 2009. Der trockene Qualitätsperlwein wurde aus der Muskatellertraube gekeltert – daher das M im Namen – und erwies sich als idealer Start an einem warmen Sommerabend.

Begleitend zu den folgenden sechs Weinen gab’s Informationen über das Weinland Sachsen, das sich rund um Dresden entlang der Elbe von Pirna bis Diesbar-Seußlitz erstreckt. Die 470 Hektar Rebfläche mit vielen Terrassen- und Steillagen werden von über 3600 Winzern größtenteils im Nebenerwerb bewirtschaftet. Über20 Weinbaubetriebe gibt es entlang der Sächsischen Weinstraße. Nicht mehr als 0,2% des deutschen Weines werden hier erzeugt, Weine mit Raritätenstatus, und da mehr als 80% des Weines in Sachsen getrunken werden, muss man schon Glück haben, überhaupt sächsische Weine probieren zu können.

Der erste Wein, ein Riesling, stellte eines der schönsten Weingüter Deutschlands vor – das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth. Darauf folgte der nur noch in Sachsen zu findende Goldriesling, eine ursprünglich im Elsass entwickelte Kreuzung aus Riesling und Courtiller musqué précoce, die sehr winterfrostfest ist, spät austreibt und früh reift, was sie für Sachsen besonders attraktiv macht. Sein Erzeuger, Prinz zur Lippe, hat das Weingut seiner Familie und den Familiensitz, das Schloss Proschwitz, das 1945 enteignet worden war, nach der Wende zurückgekauft.

Nun folgten zwei Weine, deren Erzeuger nach Überzeugung von Evelyn Schmidt zu den interessantesten jungen Winzern in Sachsen gehören. Beide verkaufen ihre Weine ausschließlich als Sächsischen Landwein, da sie die Weine nicht zur Qualitätsweinprüfung anstellen. Mit ganz eigener Philosophie und viel Persönlichkeit erzeugen Sie ihre Weine. Es gab einen Bacchus von Karl Friedrich Aust für 9,50 € und einen Grauburgunder von Frédéric Fourré für 14,50 €. Aust bezeichnet seinen Bacchus als seinen Sauvignon Blanc, was die Gildemitglieder durchaus verstehen konnten, und der Grauburgunder des gebürtigen Franzosen Fourré, der im Hauptberuf Sommelier ist, begeisterte selbst dieser Rebsorte eher kritisch Gegenüberstehende.

Der sich nun anschließende Schieler Rotling stammte von Walter Schuh, einem von der Mosel an die Elbe „ausgewanderten“ Winzer. Ob „Schieler“ auf das Schielen nach Rot und Weiß oder vom sächsisch gesprochenen Schüler herrührt, wird sich wohl nie mehr eindeutig klären lassen. Auf jeden Fall ist er eine Cuvée aus gemeinsam gekelterten weißen und roten Trauben. Den Abschluss bildete eine fruchtsüße Wackerbarther Traminer Spätlese, die mit einem Ertrag von nur 25 hl/ha gelesen wurde.

Evelyn Schmidt begeisterte mit ihrer engagierten und fachkundigen Weinpräsentation genauso wie mit Anekdoten aus ihrer Amtszeit als Weinkönigin, so dass der Abend wie im Flug verging.