Rückblicke, Ausblicke, Einblicke – die Jahreshauptversammlung der Weingilde (Januar 2007)
Das erste Treffen der Weinheimer Weingilde im neuen Jahr bot einen Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres, einen Ausblick auf die für dieses Jahr schon feststehenden Themen und einen Einblick in die Weinwelt Südafrikas.
In seinem Rückblick rief Obergildemeister Fritz Zabel nicht nur interessante Abende mit Weinen aus der Pfalz, Baden, Franken, dem Odenwald, Italien und dem Beaujolais in Erinnerung, sondern auch den unstrittigen Höhepunkt des vergangenen Jahres: den dreitägigen Ausflug im Juli ins Beaujolais, an dem 50 Mitglieder und Gäste teilgenommen hatten. Die vielfältigen Eindrücke dieser Reise wurden in einem Bericht gebündelt, der hier nachgelesen werden kann. Beim Ausblick konnte Fritz Zabel schon für sieben Abende feste Themen nennen, darunter den Besuch der deutschen Weinkönigin 2004/2005, Petra Zimmermann, und der Kurpfälzer Weinkönigin 2006/2007, Nina Merkel aus Großsachsen. Auch das Ziel des Gildeausflugs im Juli steht bereits fest: das Elsass. Die Hauptversammlung wurde außerdem genutzt, um diejenigen Mitgliedern, die der Weingilde seit ihrer Gründung 1973 die Treue gehalten haben, die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Es sind das Magda Behlau, Hermann Cetto, Lore und Hermann Moll sowie Joachim Schulze (siehe Foto unten).
Kein Treffen der Weingilde ohne Weinprobe, und deshalb stellten die beiden Gildemeister Jens Zepp und Siegfried Weber insgesamt sieben Rotweine aus Südafrika vor, und das obwohl (noch) der Anbau weißer Reben in Südafrika dominiert. Doch ein Großteil dieser Trauben geht in die Produktion von Süßweinen, die in Deutschland kaum auf den Markt kommen. Bei der Entscheidung für die Weine aus den Jahren 2001 bis 2005 – einen Cabernet Sauvignon, einen Shiraz, einen Merlot, einen Pinotage und drei Cuvées – wurde auch der Weinführer von John Platter, dem „Parker Südafrikas“, zu Rate gezogen. Dass es die Sonne in Südafrika mit den Trauben gut meint, belegte der Alkoholgehalt der durchweg trockenen Weine, der zwischen 14,0 und 14,5 Volumenprozent lag. Die Ursprünge des Weinbaus in Südafrika reichen ins 17. Jahrhundert zurück, als Holländer sich dort niederließen und auf ihren Farmen nicht nur Obst, Gemüse oder Getreide, sondern auch Trauben kultivierten. So datiert der Beginn des Weinguts des ersten Weins, Rustenberg Wines, auf das Jahr 1682. Das Weingut baut alle seine Weine im großen Holzfass und nur mit natürlichen Hefen aus. Interessant war auch der Werdegang des Besitzers des Weinguts, aus dem der vierte Wein, ein Merlot, stammte: Jan Boland Coetzee ist als Rugby-Spieler eine Sportlegende in Südafrika, absolvierte dann eine Önologie-Ausbildung an der Universität von Stellenbosch und begann 1967 seine Laufbahn als Kellermeister. 1980 kaufte er das Weingut Vriesenhof, und nachdem er seinen Jahrgang 1981 auf den Markt gebracht hatte, ging er für ein Jahr ins Burgund zu Joseph Drouhin, um Weintechniken der alten Welt kennen zu lernen. Mit einer Verlosung von Weinen aus dem Gildekeller ging dieser Abend zu Ende.
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