Januar

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Wein, das alltägliche Kulturgut der Südpfalz
(Januar 2008)

Der erste Gildeabend des neuen Jahrs stand im Zeichen der Toskana Deutschlands, wie die Südpfalz genannt wird, das Gebiet, das sich von Neustadt an der Weinstraße bis Schweigen an der französischen Grenze erstreckt. Hier hat der Weinbau eine Jahrhunderte alte Tradition, und die Vielfalt der Böden bietet für viele, nicht nur heimische Reben exzellente Voraussetzungen. Besonders wohl fühlen sich die Burgundersorten, und zwar sowohl die „Weißen“, als auch die „Roten“. Doch auch der Anteil an neu gezüchteten und eingeführten „internationalen“ Rebsorten nimmt zu.

Einer der namhaften und traditionellen Weinerzeuger ist das Weingut August Ziegler in Maikammer. Die Brüder Uwe und Harald Ziegler sorgen schon seit Längerem für Furore und beweisen sich als gutes Team an der nationalen Weinfront. Vor allem für hervorragenden Rotwein sind die Zieglers bekannt. Die DLG verlieh ihnen den Bundesehrenpreis und den Titel WINZER DES JAHRES 2006, und auch 2007 behielt das Weingut seinen zweiten Platz im DLG-Top-100-Ranking. Anlass genug für die Weingilde herauszufinden, was die hohe Bewertung dieses Weinguts ausmacht. Vier Weißweine und vier Rotweine des Weinguts standen auf dem „Prüfstand“ (alle trocken ausgebaut).

Die Probe begann mit einem 2006er Riesling Kabinett, frisch und fruchtig mit Apfel- und Zitrusnote, so wie ein Riesling sein soll. Danach kam ein fruchtiger, frischer und spritziger 2006er Weißburgunder Kabinett, der richtige Wein für einen lauen Sommerabend. Es folgten zwei „internationale“ Rebsorten, die inzwischen auch in Deutschland heimisch geworden sind: ein Sauvignon Blanc, eine in Europa weit verbreitete Rebsorte, die auch bei den Boden- und Klimaverhältnissen in der Pfalz hervorragend gedeiht, und ein Chardonnay. Die Sauvignon Blanc Spätlese von 2006 erwies sich am Gaumen als kraftvoll und langanhaltend und hatte im Abgang würzige Nuancen, beim Chardonnay handelte es sich um eine intensive und vielschichtige Spätlese von 2005.

Als erster Roter stand ein fruchtiger und nach roten Beeren duftender 2005er Sankt Laurent zur Verkostung an, eine inzwischen in Deutschland etablierte Rebsorte. Die folgende Spätburgunder Spätlese, ebenfalls von 2005, war kraftvoll, ausdrucksstark und körperreich und unterstrich das Potenzial dieser heimischen Rebsorte. Darauf folgte eine 2006er Cuvee, kräftig und tiefdunkel, Bordeaux lässt grüßen.

Der letzte verkostete Wein war ein Merlot aus dem Barrique. Diese Rebsorte ist weltweit verbreitet, insbesondere jedoch im Bordeaux zu Hause, und wird nunmehr auch in Deutschland angebaut. Der Wein präsentierte sich fruchtig, körperreich und vollmundig – ein opulenter Wein mit einem enormen Potenzial und damit ein würdiger Abschluss des Abends.