Weingut Neuspergerhof

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18_02_Gradolph
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Praxedis Wagener bedankt sich bei den Gästen des Abends, Jochen und Christine Gradolph, mit einem Blumenstrauß und darf sich im Gegenzug über eine Magnumflasche Auszeit freuen.

Weinort Rohrbach in der Südpfalz
Der Neuspergerhof machte den Ort bekannt
(Februar 2018)

"Jungwinzer des Jahres 2016/2017", "Vinum Talent 2017" und "Winemaker aus Leidenschaft und Überzeugung", diese Titel bekam Jochen Gradolph vom Bioland-Weingut Neuspergerhof aus dem pfälzischen Rohrbach in der jüngsten Vergangenheit verliehen. Das machte nicht nur sein Weingut schlagartig bekannt, sondern half auch dem ganzen Ort Rohrbach, kein weißer Fleck mehr auf der Weinlandkarte zu sein.

Der Tipp eines Mitglieds der Weingilde war der Auslöser für die Einladung des Ehepaars Christine und Jochen Gradolph durch Gildemitglied Praxedis Wagener, eine Auswahl ihrer Weine bei der Weinheimer Weingilde vorzustellen. Obwohl Jochen mit dem Weinmachen groß geworden war – seit Jahrhunderten ist die Familie mit dem Weinbau verbunden –, widmete er sich zunächst einem ganz anderen Metier: Er studierte BWL und arbeitete in einer Bank, in der er auch seine Frau – ebenfalls studierte Betriebswirtin – fand. Vor sieben Jahren wuchs in ihnen dann der Plan, das 15 Hektar große Familienweingut weiterzuführen und neu auszurichten. Bis dahin wurde der erzeugte Wein ausschließlich an Stammkunden in Deutschland verschickt, nun sollten die Kunden auch auf das Weingut geholt werden – nicht nur zum Weinverkosten und –kaufen, sondern auch zu Aktivitäten wie Weinseminaren, Sensorikschulungen und Weinbergwanderungen. Außerdem entschied man sich, den Schritt zum zertifizierten Bio-Weingut zu beschreiten, was eine ganze Reihe von Änderungen bei der Arbeit im Weinberg mit sich brachte.

Mitgebracht hatten die zwei sechs Weißweine und einen Rotwein, fünf von 2016, zwei von 2015. Die ersten beiden – Gutsweine in der Literflasche – waren ein trockener Riesling und eine feinherbe Cuvée, deren Namen Feierabend die ideale Genusszeit für diese Mischung aus Riesling und Kerner beschreibt. Die Qualität dieser Basisweine ließ auf einen genussreichen Abend hoffen – und das bestätigte sich auch. Die beiden folgenden, trocken ausgebauten Ortsweine, ein Weißburgunder und ein Gewürztraminer, konnten ebenfalls überzeugen. Zum Weißburgunder erzählte Jochen Gradolph, dass die Trauben von einer 15 Jahre alten Anlage stammen, bei der mit starker Ertragsreduktion gearbeitet wird (maximal 60 Hektoliter pro Hektar), und meist später als der Cabernet Sauvignon gelesen werden; beim Gewürztraminer erklärte er seine Philosophie so: Er will den Wein frisch, fruchtig und trocken, wobei ihm sein kleinbeeriger Klon und eine Maischemazeration helfen. Der im Aroma dezent an Holunder und Litschi erinnernde Wein wies ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis auf und mundete ausgezeichnet.

Beschlossen wurde der Abend mit drei Lagenweinen, bei denen das J im Namen auf die Tochter Julia hinweisen soll: ein Chardonnay, der in älteren Barrique-Fässern vergoren und gereift war und mit einer wunderbar dezenten Barrique-Note begeisterte, ein Riesling Réserve von eine humusreichen Boden, der nach einer Maischemazeration zunächst im Holzfass spontan vergoren wurde und dem erst zum Schluss Reinzuchthefe zugesetzt worden war, um Reintönigkeit zu garantieren. Er war durch deutlich merkbare Gerbstoffe und viele gelbe Aromen gekennzeichnet.

Der einzige Rotwein des Abends, ein Grand Réserve als Cuvée aus Merlot und Cabernet Sauvignon, war 18 Monate als Erst- und Zweitbelegung in Barrique-Fässern gelegen und wurde unfiltriert abgefüllt. Sein Alkoholgehalt war trotz 14,5 Vol.-% sehr unaufdringlich. Mit einem herzlichen Dankeschön wurde das Ehepaar nach Hause entlassen.