Weine aus La Palma

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Kanarische Weine im Glas
Weiß- und Rotweine aus dem Nordwesten von La Palma
(Dezember 2017)

Im Dezember traf sich die Weinheimer Weingilde zu einer Probe ohne externen Referenten. Eröffnet wurde der Abend als außerordentliche Mitgliederversammlung, denn wegen eines Verfahrensfehlers mussten zwei bei der Hauptversammlung im September beschlossene Satzungsänderungen nochmals zur Abstimmung vorgelegt werden. Als die Änderungen akzeptiert waren, konnte zum reizvollen Teil des Abends übergegangen werden.

Obergildemeister Dr. Siegfried Weber hatte bei einem Urlaub auf La Palma im Herbst 2016 während eines Ausflugs zum Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auch eine Winzergenossenschaft – Bodegas Noroeste de La Palma – besucht und die dortigen Weine probiert. Der Berater, der sich in mehreren Sprachen zu Hause fühlte, erzählte ihm, dass es in Berlin einen Importeur für die Weine ihres Betriebs gäbe, und schon war die Idee geboren, einen der Abende 2017 mit diesen Weinen zu gestalten.

Im Dezember war es nun so weit, und die Besucher lernten zwei Weißweine, einen Rosé und vier Rotweine aus Lagen zwischen 1000 und 1500 Metern kennen, deren Rebsorten für deutsche Ohren alle ziemlich fremd klangen: Listán Bianco, Albillo Criollo, Negramoll, Listán Prieto, Listán Negra, Vijareigo Negro und Almuneco. Nur drei Weine waren keine Cuvées, und allen gemeinsam war ein hoher Alkoholgehalt – zwischen 13,0 und 15,5 Vol.-%. Trotzdem schmeckte keiner der Weine sprittig, was für eine hohe Qualität der Trauben spricht. Die ersten vier Weine waren alle im Stahltank ausgebaut worden, nur die drei letzten Rotweine hatten Holzkontakt während der Reifezeit..

Die beiden Weißweine waren fruchtbetont mit bemerkenswert langem Abgang, und der Rosé wies erfreulicherweise keine marmeladigen Töne auf, wie man sie so oft bei Roséweinen antrifft. Zu seinem Bestandteil Listán Prieto merkte Gildemeister Jens Zepp an, dass diese Rebsorte eine der ersten war, die Missionare nach Mexiko und Kalifornien gebracht hatten und die deshalb dort unter dem Namen Mission bekannt ist. Die Trauben des Rosé waren drei Tage kaltmazeriert worden, was eine ungewöhnlich intensive Farbe zur Folge hatte.

Nicht sonderlich überraschend war die Beobachtung, dass der erste Rotwein in seiner Charakteristik dem Rosé sehr ähnlich war, schließlich bestand er zu 100% aus der Rebsorte Negramoll, die auch zu 95% im Rosé enthalten war. Ihm folgte der erste fassgereifte Wein, ein 100-prozentiger Listán Prieto, der neben Aromen von reifen roten Früchten auch Noten von Kaffee und Kakao aufwies und sich im Mund fleischig präsentierte. Den nächsten Wein besorgte der Importeur auf besonderen Wunsch, denn dieser Premiumwein ist in seinem Standardsortiment nicht enthalten. Es war eine 1:1-Cuvée aus Listán Prieto und Vijariego Negro, die nach der Kaltmazeration und Gärung in französischen Eichenfässern reift. Das gibt ihr deutlich andere Charakteristika, als sie die Vorgängerweine hatten – sie erinnert mehr an die Weine klassischer europäischer Rotweingebiete.

Zum Abschluss kam noch eine Besonderheit ins Glas, ein Taedium Vino de Tea, der in Fässern aus kanarischer Kiefer reift. Das verleiht ihm zusätzlich zu den sortentypischen Aromen der verwendeten Rebsorten Noten von Nelke, Muskat und Balsamico, ein wirklich ungewöhnlicher Wein und ein schöner Abschluss des letzten Treffens 2017. Das erste Treffen im neuen Jahr wird am 9. Januar sein, und dann wird das Weingut Molitor von der Mosel zu Gast sein.