Wein und Religion in Franken Tagesfahrt der Weingilde ins fränkische Weinland (Juli 2018)
Am letzten Julisamstag war es wieder so weit: Der Jahresausflug der Weinheimer Weingilde führte diesmal nach Randersacker, Schwarzach und Iphofen. Dabei standen der Besuch zweier VDP-Weingüter – Störrlein & Krenig in Randersacker und Ruck in Iphofen –, ein Mittagessen im Landgasthof Schwab in Schwarzach und ein Besuch der Kirche Sankt Vitus in Iphofen auf dem Programm.
Bei phantastischem Sommerwetter startete der nahezu voll besetzte Bus gut klimatisiert und pünktlich am Rolf-Engelbrecht-Haus. Trotz der Ferienzeit kam er ohne große Staus nach Randersacker, wo Armin und Ruth Störrlein schon warteten. In der angenehm kühlen Abfüllhalle fanden die rund 50 Gäste an langen Tischen Platz und durften zunächst drei Weine des Jahrgangs 2017 aus der fränkischen Rebsorte schlechthin, dem Silvaner, verkosten, die sehr schön zeigten, wie der Boden den Weingeschmack beeinflusst. Danach folgte ein Riesling von 2016, der angenehme Reifearomen aufwies. Ein Weißburgunder von 2017 sollte die Probe eigentlich abschließen, aber mit seiner Erwähnung der Cuvée Frentsch, die aus den Trauben eines an den klassischen gemischten Satz angelehnten Weinbergs (Riesling, Traminer, Silvaner, Gutedel, Muskateller, Ruländer, Elbling, Spätburgunder, Trollinger, Portugieser und Bukettrebe) erzeugt wird, machte Arnim Störrlein die Weinreisenden neugierig und erweiterte spontan die Probe um diesen Wein von 2016. Damit aber war das Interesse einiger der Gäste immer noch nicht befriedigt, und so bekamen sie weitere Weine zum Probieren bereitgestellt.
Nach diesem gelungenen Auftakt, der allerdings die Zeitplanung etwas durcheinander brachte, ging es die 25 km nach Schwarzach, wo ein zweigängiges Mittagessen zur Stärkung wartete. Die Gespräche an den Tischen waren – auch dank der vorausgegangenen Weinprobe – lebhaft und vielfältig.
Nun war es nur noch etwa eine Viertelstunde, bis Iphofen erreicht war, wo zunächst eine Führung durch die Kirche Sankt Vitus auf dem Programm stand. Die beiden Führer schafften es, die wichtigsten Kunstwerke, baulichen Besonderheiten und Überlieferungen vorzustellen, obwohl ihnen durch das verspätete Eintreffen der Reisegruppe nicht mehr die eigentlich notwendige Zeit zur Verfügung stand –, und sicherlich hat sich der ein oder andere vorgenommen, Iphofen nochmals einen Besuch abzustatten, um den reizenden Ort genauer in Augenschein nehmen zu können.
Nur wenige Schritte waren es von der Kirche bis zum Weingut Ruck, in dem man sehr überrascht über die Größe der Gruppe war – hier hatte ein Missverständnis im Vorfeld maximal 35 Gäste erwarten lassen. Auf die Schnelle wurden im Kelterraum Bierbänke und Stehtische aufgebaut, und Juniorchef Hansi Ruck konnte seine Weine vorstellen. Auch hier lag – in Absprache mit der Organisatorin des Ausflugs, Praxedis Wagener – der Schwerpunkt mit vier der verkosteten Weine auf dem Silvaner. Den Abschluss machte dann eine Scheurebe von alten Reben. Wie bei einem VDP-Weingut eigentlich selbstverständlich zeigten die Weine deutliche Charakteristika ihrer Lagen und ließen kaum Wünsche offen.
Doch dann hieß es rasch aufbrechen, denn die Ankunft in Weinheim sollte sich gegenüber der Planung nicht allzu sehr verzögern. Zum Glück gab es keine Staus, und so endete der Ausflug gegen 20 Uhr mit einem Dank an den Busfahrer für sein umsichtiges Fahren und an Praxedis Wagener für die Vorbereitung des ereignisreichen Tages.
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