Weingut Klumpp

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Zwei Generationen mit einem gemeinsamen Ziel
(April 2013)

Die meisten Weinheimer dürften beim Namen Bruchsal an die vielen Staumeldungen denken, dabei gibt es dort etwas sehr Schönes: wunderbare Weine. Davon konnten sich die Gäste des Apriltreffens der Weinheimer Weingilde überzeugen.

Das erst 30 Jahre alte Weingut Klumpp, das seit 1996 auch ökozertifiziert ist, wuchs von anfangs etwa 5 auf jetzt rund  30 Hektar, wobei sich die Rebflächen auf fünf Gemarkungen, bis zu 20 km vom Weingut selbst entfernt, verteilen. Diese Zersplitterung hat zwei Gründe: Zukaufen kann man nur, was angeboten wird; wer die Bodenvielfalt im Kraichgau nutzen will – es gibt unter anderem Schiefer, Käuper und Mergel –, um jeder Rebsorte ihren optimalen Standort zu bieten, muss seine Lagen streuen. Entsprechend breit ist das Rebspektrum der Klumpps, bei denen inzwischen auch beide Söhne im Betrieb ihre Aufgabenbereiche haben. Nach Aussage von Ulrich Klumpp krachte es mehrmals heftig, als der ältere Sohn anfing, seine Ideen einzubringen, doch inzwischen seien sie ein sehr gut eingespieltes Team, und er sei überzeugt davon, dass nur mit dem breiten Fachwissen, das seine Söhne durch Studium und Praktika in mehreren Weinbauregionen der Welt erworben haben, hochwertige Weine hergestellt werden können.

Eröffnet wurde der Reigen mit einem Auxerrois von 2012, der dank der 45 Jahre alten Anlage sehr gehaltvoll war. Der Auxerrois wurde von Johann Philipp Bronner, einem Apotheker und Weinbaupionier des 19. Jahrhunderts, in Deutschland bekannt gemacht, findet sich heute aber nur noch auf etwa 100 Hektar, davon 60 im Kraichgau und davon wiederum 2 im Besitz der Familie Klumpp. Ihm schloss sich ein Weißburgunder von 2012 – schön fruchtig, mit dezenter Säure – an. Das war die Rebsorte, aus der Ulrich Klumpp seinen ersten eigenen Wein erzeugt hatte, der ihm gleich aus der Hand gerissen wurde.

Ulrich Klumpp erzählte auch, dass sie ihre Rebstöcke bis zu dreimal per Hand entblättern, alles per Hand lesen, und das in drei bis vier Durchgängen, um alle Trauben mit optimaler Reife zu erwischen: Da sich die Blütezeit über 2-3 Wochen erstrecke, könne man schließlich nicht erwarten, dass alle Trauben innerhalb weniger Tage die richtige Reife haben.

Es folgte ein Grauburgunder von 2012, dessen Kombination aus Frucht, Fülle und Schmelz damit zu erklären ist, dass 25% des Weins in neuen Barrique-Fässern ausgebaut worden waren. Die Königin der Weißweintrauben, der Riesling, war mit einem 2011er vertreten, der aus der 8 Hektar großen Einzellage Klosterberg stammte, ein Kalksteinmassiv mit Gipskeuper und einer dünnen Löss-Schicht – der optimale steinige Boden für den Riesling, was sich bei der Probe auch bestätigte. Als letzten Weißwein gab es einen 2011er Chardonnay, ein zu 100% in neuem Barrique ausgebauter und unfiltriert abgefüllter Wein, bei dem der Holzton dank der langen Lagerung wunderbar eingebunden war.

Den Abschluss bildeten zwei Rotweine von 2010: ein St. Laurent und ein Lemberger. Die Klumpps vergären alle ihre Rotweine auf der Maische und drücken den Hefekuchen dabei nur immer wieder mit der Hand nach unten. Die 16 Monate im neuen Barrique standen dem St. Laurent sehr gut. Diese Rebsorte war im Kraichgau ausgestorben, doch Ulrich Klumpp wollte sie unbedingt wieder anbauen dürfen, und 1996 war es so weit: Sie wurde wieder zugelassen. Beim Lemberger, den sie als letzte Sorte lesen, verblüffte Klumpp die Gäste mit der Erklärung, dass sie hier bei Beginn der Traubenfärbung die Spitzen wegschneiden, da deren Beeren bitter schmecken, und er wies darauf hin, dass diese Rebsorte künftig im Kraichgau unter dem Namen Blaufränkisch angeboten werden wird.

Ein genussvoller und informationsreicher Abend ging viel zu schnell zu Ende, doch jeder, der noch nicht genug hatte, kann hier ganz einfach Abhilfe schaffen: Bruchsal liegt ja wirklich fast vor den Türen Weinheims.