Weingut Eymann

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Ein Pionier des biologischen Weinbaus
Das Weingut Eymann besuchte die Weingilde
(April 2014)

Schon seit 1982 führt Rainer Eymann sein 15 Hektar großes Weingut nach den Kriterien des biologischen Weinbaus. Damit gehört er zu den ersten deutschen Winzern, die sich gegen den damals sehr intensiven Einsatz von Pestiziden und Fungiziden wandte. Seit 2005 wird sogar biologisch-dynamisch gearbeitet. Die Weine, die dabei entstehen, stellte seine Frau, Ingeborg Wagner-Eymann, den Mitgliedern und zahlreichen Gästen der Weingilde beim Apriltreffen vor.

Zum ersten Wein, einem St. Laurent Rosé von 2013, erzählte sie, dass es ursprünglich eine französische Rebsorte war, die dann aber über Deutschland nach Österreich kam, wo sie am meisten angebaut wird. Für den Namen gibt es mehrere Erklärungen, darunter die, dass bei dieser Rebsorte die Traubenfärbung um den 10. August anfängt, dem Namenstag des hl. Laurentius. 2013 lieferte wegen der vielen kalten Nächte sehr säurebetonte Weine, was durch einen biologischen Säureabbau gemildert wird. Frau Wagner-Eymann begleitete die Weine mit vielen interessanten Informationen über das Weingut: Sie wollen Weine mit einem individuellen Stil, die lagerfähig sind und durch Spontanvergärung entstehen, und verschließen sie entweder mit Schraubverschluss oder mit Korken, wobei sie anmerkte, dass der Korkenmarkt inzwischen etwas entspannter ist, weil doch viele Winzer auf Alternativverschlüsse gewechselt sind.

Mitgebrachte Fotos vermittelten Eindrücke vom Weingut und von den Weinlagen auf dicken Lössschichten, einem Boden, der das vierfache Volumen an Wasser aufnehmen kann, so dass die Rebstöcke auch in trockenen Jahren kaum einmal unter Wassermangel leiden. Vor allem die intensive Begrünung im Frühjahr mit Leguminosen, Getreidepflanzen und Blühpflanzen für die Bienen und die Schilderung, wie das jährliche Nachsäen der Blühpflanzen, das die Vergrasung verhindert, passiert und wie der Boden rund um die Rebstöcke von Konkurrenzpflanzen frei gehalten werden, waren für viele neu. Auch der Vergleich der Kupfermengen, die früher im konventionellen Weinbau eingesetzt wurden (bis 50 kg pro ha und Jahr), mit den Mengen, die heute im biologischen Weinbau statt Fungiziden zulässig sind (maximal 3 kg pro ha und Jahr – bei ihnen sind es dank der Lage im Regenschatten der Haardt nur 1-2 kg), verblüffte.

Die drei folgenden Weißweine waren alle von 2012: ein schöner trockener Riesling Kabinett, eine durch gemeinsames Vergären im Stückfass erzeugte Cuvée aus Chadonnay, Weißburgunder und Grauburgunder, in der die Charakteristika der drei Rebsorten einen wunderbaren Gesamteindruck erzeugten, und eine Spätlese vom gelben Muskateller, dessen 20 Gramm Restzucker ausgezeichnet zum Holunderblütenaroma passten. Diese Rebsorte hat ihre Ursprünge in Kleinasien und kam schon mit den Römern in die Pfalz.

Den Abend beschlossen zwei Rotweine von 2010: ein Spätburgunder und ein im Barrique ausgebauter Merlot. Hier erzählte Frau Wagner-Eymann, dass sie die Trauben erst lesen, wenn auch die Kerne reif sind, denn nur so lassen sich grüne Töne vermeiden, und dass sie ihre Rotweine vor dem Abfüllen nicht filtrieren, um Aromaverluste zu vermeiden und ein weicheres Mundgefühl zu erreichen.

Mit einem Frühlingsstrauß bedankte sich Obergildemeister, Dr. Siegfried Weber, für den überaus gelungenen und lehrreichen Abend.